Java-Mensch

Die Funde von Eugène Dubois: Schädeldach (Trinil 2), Molar (Trinil 1) und Oberschenkelknochen (Trinil 3)

Als Java-Mensch werden Fossilien bezeichnet, die erstmals 1891 von Eugène Dubois am Ufer des Solo-Flusses (auch: Bengawan Solo) bei Trinil in Ost-Java entdeckt wurden. Nach heutigem Kenntnisstand wird ihnen ein Alter von rund einer Million Jahre zugeschrieben.[1] Es waren die ersten Fossilien von Hominini, die außerhalb Europas entdeckt wurden und nach den Neandertalern die zweiten Belege für fossile Verwandte des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). Die Funde aus Java wurden zunächst als Anthropopithecus bezeichnet[A 1] und später als Pithecanthropus erectus. Heute werden sie von den meisten Paläoanthropologen der Art Homo erectus zugeordnet, wobei ihre Herkunft gelegentlich – wie 1940 von Franz Weidenreich angeregt – durch den Zusatz eines Unterart-Epithetons betont wird: Homo erectus javanensis.[2] Als enger zeitlicher Verwandter gilt der Peking-Mensch, der entsprechend gelegentlich als Homo erectus pekinensis bezeichnet wird.

  1. Gary J. Sawyer, Viktor Deak: Der lange Weg zum Menschen. Lebensbilder aus 7 Millionen Jahren Evolution. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2008, S. 117. Als „Mindestalter“ werden hier 700.000 Jahre, als – „möglicherweise zu hoch angesetzte“ – Obergrenze werden 1,5 Mio. Jahre ausgewiesen.
  2. Franz Weidenreich: Some Problems Dealing with Ancient Man. In: American Anthropologist. Band 42, Nr. 3, 1940, S. 375–383 (hier: 383), Volltext.
    F. Gaynor Evens: The Names of the Fossil Men. In: Science. Band 102, Nr. 2636, 1945, S. 16–17 (hier: S. 17), doi:10.1126/science.102.2636.17.


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